Millenium Camp, 3861 m

Es ist geschafft, aber anders als geplant. Voller Zuversicht sind wir gestern Abend gegen 23:00 gestartet. Das Wetter war super, kein großartiger Wind, die Nacht erträglich, was die Temparaturen angeht. Fast perfekt. Ich kann mich so gut wie an nichts weiter erinnern bis ca. 4:50 René auf Grund rasender Kopfschmerzen Zeichen gibt und entscheidet, dass er nicht mehr weiter gehen wird und den Aufstieg abrrechen muss. Er steigt mit dem zweiten Guide sofort ab und ich mache mich mit Raymond, unserem ersten Guide weiter auf Richtung Gipfel. Zum ersten mal kenne ich nun die Uhrzeit, wir sind auf ca. 5300 m. In einer dreiviertel Stunde geht die Sonne auf, das macht mir etwas Mut nach dem Tiefschlag ! Es ist so schade, dass René ab jetzt nicht mehr dabei ist.

Um 7:55 erreiche ich die Gipfelregion am Gilman´s Point.

Zum Gipfel braucht es noch etwas, der Uhuru Peak liegt am anderen Ende des Kraterrandes.

Um 10:05 ist es geschafft ! Ich heule wie ein kleiner Junge auf Grund von totaler Erschöpfung, Freude, was auch immer, es lässt sich nicht aufhalten ... Ich bin tief bewegt, es geschafft zu haben und hier zu stehen ! Die Nummer ist kein Selbstläufer, das haben wir selber erlebt in dem ich hier oben alleine stehe !

20 Minuten später beginnen wir den Abstieg, wer oben ankommt muss auch wieder runter, dass wird mir in dem Moment schmerzlich bewusst.

Ca. 6 Stunden später kommen wir im Millenium Camp an. Nach ein wenig Katzenwäsche gibt es einen heißen Kaffee und unser Koch überrascht mit einer Torte.

Nach einem Stück Torte sollen den Rest die Porter haben. Ich will mich nur noch hinlegen und schlafen. Ich bin seit 18 Stunden auf den Beinen, jetzt geht nichts mehr. Es erreicht mich noch die wichtige Nachricht das René wohlbehalten im Hotel angekommen ist und ein Arztbesuch nicht mehr nötig war, einfaches Absteigen hatte seine Kopfschmerzen verschwinden lassen,
Ich hau mich einfach hin, bis auf einmal raus gegen 3:00 schafe ich durch ...